Airbnb Erlebnis Rio de Janeiro

João, 25, war dunkel, trug eine Goldkette, unter der die Haut rosa war, und zeigte uns seine Wohnung im 14. Stock, zwei Blocks von der Copacabana. João war einer von denen, die viel sprechen und alles doppelt sagen, vermutlich hatte er sich das angewohnt, weil die Mädchen seine langen, schwarzen Haare, seine hellblauen Augen und alles, was sein Mund mit den feingeschnittenen Lippen an Tönen absonderte, aufsogen wie Wasser in der Wüste. João erzählte, dass er die Wohnung von seiner Mutter geerbt hatte, eigentlich selbst nicht hier wohnte. Er habe nach dem Tod der Mutter das Studium geschmissen und sich den wichtigen Dingen im Leben zugewandt, Surfen und Mädchen. João lächelte selbst über diesen Witz, der ihm immer gelang. Er würde, immer wenn er seine Wohnung über Airbnb an den Mann brachte, bei seiner Freundin wohnen, am Strand, eine Autostunde von Rio. Er zeigte uns ihr Foto und lobte die körperlichen Vorzüge der Frau. Sie sah unglücklich aus. War ihre Wange geschwollen?
João antwortete nur einmal auf unsere Kontaktaufnahmen (das Internet lief nicht, es gab kein heißes Wasser): Er schrieb, dass er sich bald melden würde. Am sechsten und vorletzten Tag hörten wir auf, uns darüber zu ärgern. Wir hatten uns eingerichtet. Am Abschlussabend klingelte es an der Tür. João stand mit einer Reisetasche da. Die Freundin habe ihn vor die Tür gesetzt, und ob er bei uns im Hinterzimmer übernachten könne? Er würde nicht stören, ganz leise sein ... morgen um 7 müsse er gleich los, um sie „zu überreden“, er sagte nicht wozu. Wir zahlten João das Zimmer in einer Pension ums Eck.